Ein starkes Zeichen für transplantierte Kinder – die Pichlmayr Stiftung beim internationalen IPTA-Kongress in Berlin
Beim 13. Kongress der International Pediatric Transplant Association (IPTA) in Berlin stand in diesem Jahr ein Thema im Mittelpunkt, das der Pichlmayr Stiftung besonders am Herzen liegt: die Situation von Kindern und Jugendlichen, die auf ein Spenderorgan warten oder nach einer Transplantation Unterstützung brauchen. Rund 500 internationale Expertinnen und Experten aus 46 Ländern kamen zusammen, um über bessere Versorgungs- und Rehabilitationsmöglichkeiten zu diskutieren – und der Ederhof der Pichlmayr-Stiftung erfuhren viel internationale Aufmerksamkeit und Wertschätzung.
Eine bewegende Eröffnung mit großer Wertschätzung
Schon die feierliche Opening Ceremony wurde zu einem besonderen Moment: Elke Büdenbender, die Ehefrau des Bundespräsidenten, hielt eine sehr persönliche und ausgesprochen wertschätzende Rede, in der sie das Engagement der Pichlmayr Stiftung hervorhob.
Professor Dr. mult. Eckhard Nagel, Vorstand der Stiftung, beschreibt:
”Die First Lady hat in ihrer Ansprache die Arbeit der Pichlmayr Stiftung auf eine Weise gewürdigt, die uns alle tief bewegt hat.“
Der Ederhof beeindruckt ein internationales Publikum
Im Anschluss wurde der Ederhof, das Rehabilitationszentrum der Pichlmayr-Stiftung ausführlich vorgestellt. Viele Fachleute – unter anderem von der Stanford University und der Northwestern University in Chicago – suchten das Gespräch und zeigten großes Interesse an der familienorientierten Reha-Arbeit des Ederhofs.
Alarmierende Zahlen und klare Forderungen
Im Rahmen des Kongresses machte Professor Dr. med. Lars Pape von der Universitätsklinik Essen auf die dramatische Lage der jungen Patientinnen und Patienten in Deutschland aufmerksam:
„Bis zu 20 Kinder sterben jedes Jahr in Deutschland, weil sie zwar auf der Warteliste stehen, aber kein passendes Organ bekommen.“
Rund 180 bis 200 Kinder benötigen hierzulande jedes Jahr ein Spenderorgan. Besonders Kinder mit angeborenem Nierenversagen sind betroffen – sie müssen häufig über Jahre an die Dialyse, was für die gesamte Familie eine enorme Belastung bedeutet.
Dr. med. Pape forderte daher kürzere Wartezeiten, mehr Organspendebereitschaft und die Flexibilisierung von Cross-over-Spenden, bei denen Spender und Empfänger übergreifend vermittelt werden können.
Der Ederhof als Vorbild für integrierte Versorgung
Auch Dr. Michael Meyer, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Integrierte Versorgung (DGIV) und Vorstandsmitglied der Pichlmayr-Stiftung, sprach im Rahmen des Kongresses klare Worte:
„Die Transplantation ist das eine, aber auch nach der Transplantation müssen wir uns gut um die Kinder kümmern. Besonders der Übergang von der Kinder- in die Erwachsenenmedizin ist kritisch.”
Der Ederhof begleitet die Kinder und Familien ganzheitlich – medizinisch, psychologisch und pädagogisch und biete auch für das Jugendalter eine spezielle Reha an.
Internationale Impulse – und ein Appell an die Politik
Ein Blick in die USA zeigte, dass eine kindgerechtere Regelung möglich ist: Dort haben junge Patientinnen und Patienten Vorrang auf der Warteliste, wenn sie noch vor ihrem 18. Geburtstag dialysepflichtig werden. In Deutschland endet dieser Schutz mit der Volljährigkeit.
Professor Dr. Pape brachte es auf den Punkt:
„Unseren Kindern und Jugendlichen läuft buchstäblich die Zeit davon. Organspende ist etwas Gutes – und Kinder sind uns wichtig in der Gesellschaft. Das sollte unsere Botschaft sein.“
Fazit
Der IPTA-Kongress 2025 war für die Pichlmayr Stiftung ein kleiner Meilenstein: fachlich, menschlich und in der öffentlichen Wahrnehmung.
Er hat gezeigt, dass das Engagement für transplantierte Kinder international Anerkennung findet – und dass der Ederhof weit über Österreich hinaus als Modellprojekt für eine menschliche, familienorientierte Nachsorge gilt.
Prof. Dr. Nagel, Vorstand der Pichlmayr bei dem IPTA-Kongress